Am Anfang sieht alles wunderbar aus… Doch von Jahr zu Jahr verändert sich die Farbe der Holzterrasse und zuletzt verziehen sich gar die Dielen.. So war das nicht gedacht!
Tatsache ist:
Holz arbeitet, ständig! Es reagiert farblich auf Feuchtigkeit, UV-Licht und es bilden sich durch das natürliche Quell - Schwind-Verhalten Spannungsrisse, die Vergrauung setzt ein. Dieser natürliche Prozess der Verwitterung dauert je nach Situation der Feuchtigkeit und Höhenlage (ob bedeckt, sonnig, schattig, etc.) ca. 3 Jahre. Man kann das gut an Hausfassaden beobachten, während sich das Holz in Nebelzonen Grau verfärbt, wird es in trockenen & nebelfreien Gebieten Kastanienbraun. Das Holz wirkt dann leicht angebrannt und bildet ebenso einen hervorragenden Schutz gegen Schädlinge, eine Art natürliche Immunisierung hat stattgefunden.
Dabei spielt es kaum einen Unterschied ob man dunkles oder helles Holz verwendet, letztlich endet jedes unbehandelte Holz in einem dunklen oder hellen Grau.
Bedingete Abhilfe ist:
Wenn das Holz mit etsprechenden Schutzmitteln behandelt wird, z.B. mit Schutzöl, kann dieser Prozess hinausgezögert werden. Je nach Bewitterungsgrad muss aber die Behandlung in regelmässigen Intervallen, meistens jährlich wiederholt werden. Von einem Schutzlack ist gänzlich abzuraten, weil durch das ständige Arbeiten des Holzes die relativ unflexible Schicht früh wieder abzublättern beginnt. Da unbedeckte Holzterrassen unter den Witterungseinflüssen besonders stark beansprucht sind, ist von einem Schutzanstrich sowieso abzuraten.
Kein Problem ist:
Sowohl die Verwitterung selbst als auch kleine Spannungsrisse im Holz stellen in keiner Weise ein Qualitäts-Problem dar. Vor allem Accoya®-Holz verhält sich durch seine Modifikation ausserordentlich ruhig und bleibt formstabil (75% weniger Schwund & Verzug).
TIPP ist:
Bei einer unregelmässigen Bewitterung, z.B. wenn ein Teil des Holzes überdacht oder beschattet ist und weder mit direktem Sonnenlicht noch Wasser in Berührung kommt, wird dort die Vergrauung stark verzögert was zu einer unregelmässigen Patina führt und störend sein kann.. Dem lässt sich entgegenwirken indem man diesen Teil 2-3 mal im Jahr mit Wasser benetzt, nach ungefähr 3 Jahren ist dieser Prozess weitgehend abgeschlossen und die (Terrassen-) Oberfläche erscheint gleichmässiger.
Das A & O ist:
Holz muss atmen, so wie unsere Haut auch. Solange ein Qualitäts-Holz immer wieder Zeit hat um abzutrocken und sich nirgends einen versteckten Nässestau bilden kann, reicht die natürliche Vergrauung um einen guten Holzschutz zu erreichen.
Pflege ist:
Trotz eingesparter Mühe eines vermeintlich guten Holzschutzes, brauchen die unbehandelten Terrassen-Dielen Pflege. Aber mehr im Sinne einer jährlichen Reinigung, denn mit der Zeit bildet sich darauf einen grünlichen Algen-Belag der auch einen ungünstigen Feuchtigkeitsspeicher ist.. Dieser tückisch - rutschige "Biofilm" lässt sich aber ganz ohne Chemie traditionell entfernen. Dazu nimmt man einen "Bodenschrubber" und 1-2 Liter Putzessig (Zitronensäure), füllt einen Eimer mit ca. 5 Liter heissem Wasser und 1 Liter Putzessig. Danach nässt man die Holzdielen am besten mit einem Gartenschlauch vor, vorzugsweise an einem bewölkten Tag damit die Sonne nicht gleich wieder alles abtrocknet, taucht den Schrubber in den Eimer und fegt das Holz längs zur Diele und zwar Quadratmeterweise. Wichtig ist, dass der jeweils angelöste (Algen-) Schmutz nicht antrocknet bevor er mit klarem Wasser abgespült wird. Wenn das Essigwasser zu schmutzig wird, macht man einen frischen Eimer an. Die Reinigung geht Etappenweise und das Ergebnis lässt sich sehen, denn nebst den Algen werden auch die Holzporen sauber und die Terrasse ist wieder Trittsicher.Übrigens, wer auf die glorreiche Idee kommen sollte die Holzdielen mit einem Hochdruckreiniger zu reinigen, dem wird dringend abgeraten, denn der starke Wasserstrahl kann eine nachhaltige Schädigung der Holzstruktur verursachen.
Weitere aufschlussreiche Beträge:
- Qualitäts-Terrasse was zeichnet sie aus ?
- Accoya® ?